Das eigene
Heim ist der größte Wunsch der Bundesbürger. Das weiterhin günstige Baugeld
macht es leichter, diesen Wunsch zu erfüllen. Aber wenn die Immobilie
überteuert gekauft wird, sind die Vorteile niedriger Zinsen schnell dahin. Der
kritische Käufer checkt Schritt für Schritt, ob die Immobilie das Geld wert
ist.
Eine
realistische Verkehrsanalyse wird kaum ein Laie erstellen können – das sollte
Sachverständigen überlassen werden. Der Laie aber kann sich eine Checkliste
zurechtlegen, anhand derer er das Angebot überprüft. In jedem Fall erhält er so
gute Argumente für die Kaufpreis –Verhandlung.
Grundstückswert
Die Lage ist das entscheidende
Kriterium beim Immobilienkauf. Denn: Praktisch lässt sich an einem Haus noch
verändern und verbessern – nur die Lage bleibt immer gleich. Im gleichen
Viertel oder sogar in gleicher Straße können gleichwohl erhebliche
Preisunterschiede gerechtfertigt sein. Einige Kriterien: Verkehrsanbindung (
Bus und Bahn), Kindergärten und Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Störungen (etwa
durch Gewerbe oder Stadien), freier Blick oder Blick auf vorgelagerte Bebauung,
Südlage oder Nordlage, Wohnstraße oder Durchgangsstraße.
Gebäudewert Das alte Sprichwort
„Je oller desto doller“ gilt nicht
bei Immobilien. Je älter, desto mehr muss mit Reparaturaufwand gerechnet
werden. Die unterschiedlichen Jahrgänge (etwa 20er oder 50er Jahre) haben alle
ihre Eigenheiten, über die sich ein Kaufinteressent gut informieren sollte.
Wichtige Kriterien sind darüber hinaus: Wärmedämmung (Dach, Außenwände), Fenster-Ausführung
(einfach, Iso, Spezialdämmglas), Heizung (Einzelöfen, Zentralheizung,
Fußbodenheizung).
Wohnungswert
Bei der Bad - und WC - Ausstattung
gilt es schon fast als normal, zwei WCs und neben der Wanne eine Dusche zu
haben. Weniger Komfort senkt den Wert, mehr (etwa wandhängende WCs, Bidet,
Thermobatterien) erhöhen ihn. Weitere Kriterien bei der Ausstattung: Küche (mit
Einzelgeräten oder Einbauküche), Raum-Deko etwa Edelholz, Marmor, hochwertiger
Teppich) oder ein Kamin. Die Größe des Kellers sollte ebenfalls als Plus oder
Minus-Punkt berücksichtigt werden.
„Daumen-Formel“
Wer als Laie schnell zu einer
Schätzung kommen will, kann sich der sogenannten „Daumenformel“ bedienen. Dafür
wird die erzielbare Jahresmiete abzüglich bewirtschaftungskosten mit dem Faktor
18,5 multipliziert. Bei einer Jahresmiete von 6000 Euro (monatlich 500 Euro)
würde der Wert einer Wohnung demnach grob über den Daumen 111000 Euro betragen.
Allerdings sind
inzwischen in manchen Regionen die Faktoren auf 20 oder sogar auf 22
angestiegen. Oftmals ist woanders alles über Faktor 16 schon zu teuer.